Osteopathische Behandlung bei Hormondysregulation: Ein ganzheitlicher Ansatz

Hormondysregulationen können eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen, die sowohl körperliche als auch emotionale Aspekte betreffen. Z.B. kommt es zu Stimmungsschwankungen, Dysmenorrhoe, PMS, Schlafstörungen, Libidoverlust, Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen. Auch konnte ein Zusammenhang zwischen einem Mangel an Progesteron und Östrogen und dem Auftreten von Kieferbeschwerden gezeigt werden (www.drmorlok.de/cmd-und-hormone). Da das Hormonsystem sehr komplex ist, sind mögliche Ursachen vielfältig. Beispielsweise anhaltender Stress, Nährstoffmängel, Strahlenbelastung, Schadstoffe aus der Umwelt, Medikamente, Magen-Darm-Störungen, funktionelle Einschränkungen.

Die osteopathische Behandlung bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um diese Dysregulationen zu adressieren und das Wohlbefinden zu fördern

Was macht die Osteopathie?

In der Osteopathie wird der Körper als eine Einheit betrachtet. Es werden die Wechselwirkungen zwischen Muskeln, Gelenken, Knochen, Organen, Drüsen und dem Nervensystem berücksichtigt Folgend beschreibe ich mögliche Ansätze der Osteopathie, die bei Hormondysregulationen berücksichtigt werden sollten:

  1. Regulation des Nervensystems: Das autonome Nervensystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Hormonproduktion. Osteopathische Techniken können helfen, Spannungen im Nervensystem abzubauen und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Körpersystemen zu verbessern.
  2. Harmonisierung des cranialen Systems: Es gibt Hinweise darauf, dass Fehlspannungen der Schädelbasis oder des Gesichtsschädels eine Auswirkung auf den Hypothalamus und Hypophysen haben könnten. Diese Hirnareale spielen eine wichtige Rolle in der Regulation des Hormonsystems. In einer Masterstudie (Hödl 2011) konnte gezeigt werden, dass durch craniale Techniken prämenstruelle Beschwerden reduziert werden können. Die erhobenen Ergebnisse ließen einen Effekt cranialer Techniken auf das Hormonsystem vermuten.
  3. Verbesserung der Durchblutung: Eine gute Durchblutung ist zum Einen für die Versorgung der Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff (Arterien) und zum Anderen auch für den Abtransport von Abbauprodukten und Botenstoffen (Venen, Lymphgefäße) essenziell, was ebenso die Funktion der endokrinen Drüsen unterstützen kann.
  4. Stressabbau: Stress ist ein bekannter Faktor, der Hormondysregulationen begünstigen kann. Osteopathische Behandlungen können helfen, die Stressreaktion des Körpers zu reduzieren und die Entspannung zu fördern, was sich positiv auf das Hormonsystem auswirken kann.
Hormondysregulation

Im Allgemeinen können Osteopathen durch den ganzheitlichen Ansatz, der Körper, Geist und Seele berücksichtigt, dazu beitragen, das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Bei aller Theorie ist jedoch jeder Mensch einzigartig und so auch die Ursachen für Hormondysregulationen. Aus der reinen Symptomatik und der rein manuellen Diagnostik wie bei der Osteopathie ist es unmöglich die entscheidende Ursache mit Sicherheit zu bestimmen und mögliche (ernsthafte) Erkrankungen auszuschließen. Daher ist eine vorherige schulmedizinische Abklärung wichtig. Eine auf den individuellen Patienten abgepasste osteopathische Behandlung kann dann eine wertvolle Ergänzung zur schulmedizinischen oder funktionellen Medizin bei der Behandlung von Hormondysregulationen sein.

Quellen

  • https://www.drmorlok.de/cmd-und-hormone
  • Masterarbeit, Hat eine Intervention an der Schädelbasis Einfluss auf das Prämenstruelle Syndrom? , Silvia Höld, 2011 https://www.osteopathic-research.com/files/original/5de28e1453f6dfba2849879ad1aa8bb1210e5794.pdf